Was ist holistischer Content?

Inhaltsverzeichnis:

1. Was bedeutet holistischer Content? Eine Definition

2. Warum ist holistischer Content sinnvoll für die Suchmaschinenoptimierung?

3. Was sind Short Head und Long Tail Eingaben?

4. Wie erstellt man holistischen Content?

5. Welche multimedialen Inhalte eignen sich für holistischen Content?

6. Welche Herausforderungen gehen mit holistischem Content einher?

7. Auf einen Blick: Tipps für richtig guten, holistischen Content

Holistischer Content ist in aller Munde – und allen voran in der SEO-Branche allgegenwärtig. Grund genug, das Phänomen genauer anzuschauen. Fangen wir vorn an: Was bedeutet eigentlich holistisch?

Ein kleiner Exkurs in die Sprachwissenschaft offenbart, was sich hinter dem Wort „holistisch“ verbirgt. Es stammt aus dem griechischen, in dem „holos“ übersetzt „ganz“ bedeutet. Damit haben wir den Kern bereits erfasst: Es geht um ganzheitliche Inhalte. Genauer gesagt sollen auf Fragen, die der User bei Google stellt, ganzheitliche Antworten gegeben werden. Ein Thema wird also aus möglichst vielen, verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Holistischer Content bearbeitet und präsentiert ein Thema umfassend und facettenreich und verknüpft dabei mehrere Keywords in einem Beitrag. Ziel ist es, dem Nutzer seine Frage zu vollster Zufriedenheit zu beantworten und Unique Content (einzigartigen Inhalt) anzubieten. Der Inhalt wird also direkt an den Bedürfnissen des Users ausgerichtet. Damit ist ein holistischer Text sehr hochwertig, denn er bietet dem Nutzer tiefgehende, detaillierte Informationen zu einem komplexen Thema in nur wenigen Klicks – und so einen besonderen Mehrwert.

Holistische Texte ranken besser

Pixabay: @Jan

Der erste gute Grund für holistischen Content liegt im SEO-Kontext auf der Hand: Suchmaschinen werden zunehmend besser darin, die Qualität eines Textes zu beurteilen. So landen hochwertige Beiträge immer verlässlicher weit oben im Ranking. Doch dabei bleibt es nicht: Ein und derselbe holistische Text kann auch für mehrere Keywords gleichzeitig ranken. Und: Je höher die Website rankt, desto höher ist die Klickrate, der Traffic steigt.

Suchintentionen und Themen werden gebündelt

Suchmaschinen werden zunehmend schlauer: Google erkennt mittlerweile ähnliche Suchanfragen mit einer ähnlichen Suchintention und ist in der Lage, diese zu bündeln, sodass sie auf dieselben Seiten führen. Wenn Google das kann, dann können Sie das auch!

Entsprechend sollte auch Content, der thematisch zusammenhängt, zusammengefasst werden. Bündeln Sie also Ihre Inhalte, anstatt für ähnliche Fragen und Unterthemen verschiedene Seite zu erstellen und lehnen Sie sich zurück: Google zeigt den suchenden Usern dann sicher den Weg.

Suchintentionen werden mit höherer Wahrscheinlichkeit erfüllt

Bei holistischen Texten hat der User eine höhere Chance, auf der Website genau das zu finden, was er sucht. Das spielt insbesondere dann eine große Rolle, wenn die Suchintention des Nutzers für Google unklar ist. Dieser Zusammenhang wird verständlicher, wenn wir uns die verschiedenen Arten eingegebener Begriffe genauer anschauen: Short Head vs. Long Tail Suchanfragen.

Der Short Head kann auch als Hauptkeyword oder Schlüsselbegriff beschrieben werden. Dabei geht es um die Kernbegriffe eines Themas, die bei Suchmaschinen angefragt werden, wie „SEO-Text“. Der Long Tail ist das Gegenstück und beschreibt konkurrenzschwächere Nebenkeywords. Übertragen auf die Google Suche handelt es sich um längere Suchphrasen mit aneinandergereihten Begriffen, z. B. „Wie kann ich richtig gute SEO-Texte schreiben?“.

Short Heads sind im Kontext von Suchmaschinen sehr ungenau definierte Suchanfrage mit unzählig vielen, passenden Ergebnissen. Long Tail-Eingaben sind hingegen sehr genau, haben aber ein sehr geringes Suchvolumen. Durch diese geringe Suchfrequenz konnten die Suchmaschine bisher nicht genügend Ergebnisse sammeln, um die Suchintention zu definieren. Somit zeigen Nutzer Google bei beiden Sucharten keine klare Suchintention – und dabei punkten holistische Texte wie folgt:

Ein Beispiel: Gibt der User SEO-Text (Short Head) bei Google ein, dann ist zunächst nicht klar, was er genau wissen möchte: Was sind SEO-Texte? Wie ist ein SEO-Text aufgebaut? Oder vielleicht: Wie schreibe ich SEO-Texte? In einem Beitrag, der das Thema holistisch abdeckt und ganzheitlich verschiedene Fragen zu SEO-Texten beantwortet, wird der User eher fündig – ohne, dass er seine Suchanfrage genauer definieren oder auf anderen Seiten weitersuchen muss, um die gewünschte Antwort zu bekommen.

Folglich verweilt der Nutzer länger auf der Seite. Google spuckt bei Short Head-Anfragen also eher Seiten aus, die holistisch sind und viele Themen, die bisher von anderen Usern in Kombination mit dem Suchbegriff gesucht wurden, abdecken.

Keywords sinnvoll bündeln

Pixabay: @WOKANDAPIX

Wir haben es oben bereits kurz umrissen: Keywords und damit Themen sinnvoll zu bündeln, ist das A und O von holistischen Texten. Es geht darum, passende Keywords in einem etwas längeren Beitrag zu vereinen und ein Thema damit ganzheitlich darzustellen. Für jedes Keyword eine einzelne Seite mit kurzem Text zu erstellen und so zu haffen, dass es mit den Rankings klappt, das war einmal.

Mittlerweile ist es der Standard, zum Hauptthema relevante Keywords zu recherchieren und in einem umfassenden, inhaltlich holistischen Beitrag zu behandeln. Passend zum Hauptkeyword „SEO-Text“ kann der Text dann inhaltlich mehrere Unterthemen umfassen, die zum Beispiel auch durch Userfragen wie diese definiert werden können: Wie wird SEO-Text definiert? Wie schreibe ich einen SEO-Text? Welche Struktur und welche Sprache sind sinnvoll? Wie funktioniert die Keywordrecherche?

Die richtigen Keywords müssen, und sollten, Sie sich natürlich nicht aus den Fingern ziehen. Stattdessen ist eine WDF*IDF-Analyse hilfreich, die die Haupt- und Nebenkeywordsuche und damit Themenfindung erleichtert:

WDF*IDF-Analyse-Tools zur Themensuche 

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an SEO-Analyse-Tools, wie das kostenlose WDF*IDF Analyse Tool, die zu einem Hauptkeyword passende Nebenkeywords vorschlagen und dabei deren Vorkommen im Internet (Keyworddichte) bestimmen. Doch der Nutzen dieser Tools geht noch weit darüber hinaus.

Jetzt wird es etwas mathematisch: Hinter WDF*IDF verbirgt sich eine sehr wichtige Formel, die ermittelt, wie häufig ein Keyword plus Nebenkeywords auf einer Seite vorkommen – im Verhältnis zu allen anderen Websites, die mit denselben Keywords weit oben bei Google ranken.

Statistik ist nicht Ihr Ding? Keine Sorge, die komplizierten Rechnungen übernehmen SEO-Analyse-Tools im Handumdrehen. Sie müssen dann nur noch verstehen, was die Ergebnisse aussagen und welche Keywords sich für ihr Hauptthema eignen, um den perfekten SEO-Text zu schreiben.

Verlieren Sie nicht den Fokus

Unsplash: @Stefan Cosma

Bei den vielen verschiedenen Keywords kann man schnell den Fokus auf das Kernthema verlieren. Vermeiden Sie unbedingt, extrem lange Texte zu schreiben, die zig andere Themenbereiche oder Randthemen mit abdecken, nur weil Sie unbedingt einen holistischen Inhalt anbieten möchten.

Die Wahl der gebündelten Themen muss gut durchdacht und auch bei holistischem Content letztlich eingegrenzt werden. In anderen Worten: Wenn sie unnötig langatmige Texte schreiben, verlieren sie nicht nur den Fokus auf das Wichtigste, sondern auch die Aufmerksamkeit des Lesers.

Klassischerweise wird guter Text belohnt. Denn der Text bildet definitiv das Herzstück von holistischem Content und enthält die Keywords sowie Überschriften, die eine gute Struktur bilden. Der Website-Text kann z. B. mittels Storytelling anschaulich durch den Inhalt führen und Themen umfassend abbilden.

Doch auch andere multimediale Inhalte sind nicht zu ignorieren und liefern einen guten Bausatz für ansprechenden Content. Multimediale Inhalte können dabei helfen, Textwüsten aufzulockern und die Lesefreude und damit Verweildauer auf der Website steigern. Professionelle Bilder, aber auch Grafiken bieten sich an, um Textaussagen visuell zu untermauern und komplexere Zusammenhänge übersichtlich darzustellen.

Unsplash: @Hal Gatewood

Ein weiterer Pluspunkt: Durch die Verwendung von Bildern gewinnt man über die Google-Bildersuche einen weiteren Kanal, der auf die eigene Website führt. Je nach Branche und Content ist auch die Einbettung von Videos sinnvoll.

Berücksichtigen Sie auch ein passendes und ansprechendes Layout. Der beste Text kann nicht richtig zur Geltung kommen, wenn das Website-Design abschreckt. Sie sehen, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – nutzen Sie die verschiedenen Bausteine!

Je hochwertiger und anspruchsvoller der Inhalt, desto herausfordernder die Erstellung. „Viel hilft viel“ ist nicht immer die Devise und kann bei holistischem Content schnell dazu führen, über das Ziel hinauszuschießen. Auf folgende drei Punkte muss daher besonders geachtet werden:

1. Holistischer Content ist sehr ausführlich und dadurch länger als üblichDas stellt die Texter vor die Herausforderung, den Text besonders ansprechend aufzubereiten. Schließlich sollen sich die Leser auch bei einer längeren Lesedauer nicht langweilen. Mit einem längeren Text steigt das Risiko, dass der Leser abspringt.
2. Das Risiko wenn man ein Thema ganzheitlich abdecken möchteEs besteht hierbei die Gefahr, dass zu viele (nicht notwendige) Informationen aneinanderreihen und man riskiert, thematisch abzuschweifen. Bei einem konkreten thematischen Fokus ist also besondere Vorsicht geboten.
3. Gute, aussagekräftige Meta Titles und Descriptions sind wichtigDadurch erhält der User bei Google einen ersten Eindruck davon, was ihn auf einer Website erwartet. Da ein holistischer Text viele Keywords auf einmal abdeckt, läuft man Gefahr, uneindeutige Meta Descriptions zu verfassen. Die Beschreibung erscheint dem Nutzer dann schlimmstenfalls, trotz hohem Ranking-Platz bei Google, als nicht relevant genug – der Klick auf die Seite bleibt aus. Einen allgemeinen Meta Title und eine Meta-Description zu formulieren, was beides die wichtigen Keywords enthält, klar und auf den Punkt formuliert ist und einen Klickanreiz bewirkt, kann eine Herausforderung für sich sein.

Wir halten fest: Holistischer Content ist von großer Bedeutung für Ihre SEO-Website. Gleichzeitig ist die Erstellung von holistischem Content anspruchsvoll und aufwendig. Wir fassen Ihnen abschließend zusammen, welche Punkte Sie für die Erstellung von ganzheitlichem Content beachten müssen:

• • • Orientieren Sie sich immer an der Nutzerintention. Schreiben Sie also Texte, die der User benötigt und die ihm weiterhelfen!

• • • Bündeln Sie Themen sinnvoll, indem Sie Keywords gruppieren. Handeln Sie in einem Beitrag also mehrere Keywords und damit Themen ab, die zusammenpassen und ähnlich gesucht werden.
    • Daran knüpft direkt an: Wichtig ist eine angemessene Textlänge. Diese hängt stark von der Nutzerintention ab. Fokussieren Sie unbedingt die Fragen, die Sie dem Leser allumfassend beantworten wollen. Pauschal kann keine Aussage darüber getroffen werden, ob kürzer oder länger besser ist – das entscheidet das Thema und die Suchintention der Leser.

• • • Bei langen Texten gewinnt eine gute Struktur noch mehr an Bedeutung. Gliedern Sie den Content in geeignete Kapitel und führen Sie den Leser mithilfe von prägnanten Überschriften entlang eines roten Fadens durch die Website.
    • Meta Title und Meta Description weisen, wie oben ausführlich beschrieben, den holistischen Content in seine Schranken. Ist Ihr Inhalt zu nichtssagend und zu allgemein, nur damit Sie alle Unterthemen darunter verbauen können, dann ist Ihr Text vielleicht zu umfangreich und Sie sollten Themen kürzen.
    • Berücksichtigen Sie auch die Usability: Nutzer müssen sich auf Ihrer Seite und in Ihrem Text schnell zurechtfinden – Inhaltsverzeichnisse und aussagekräftige Überschriften sowie ein übersichtliches und ansprechendes Layout sind daher unabdingbar.
    • Die richtige Sprache und Semantik: Ein holistischer Text muss Suchende online mit unterschiedlichstem Vorwissen erreichen können und entsprechend verständlich geschrieben sein. Je nach Zielgruppe kann der Stil variieren. Immer wichtig: Eine fesselnde Schreibweise, die das Interesse des Lesers aufrechterhält, um ihn lange auf der Seite zu halten – besonders bedeutend bei längeren Texten.
    • Achten Sie auf abwechslungsreiche Inhalte und nutzen Sie die Vielfalt multimedialer Inhalte für einen holistischen Content.